erledigt
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Rippl!
Ich schätze ihre Arbeit und ihren Einsatz für die Gemeinde und ihre Bürger. In einem Punkt gehen unsere Meinungen jedoch auseinander. Sie als Bürgermeister sollten doch in jedem Bereich das Beste für ihre Bürger wollen. Darum verstehe ich ihre Unterstützung für eine Umfahrung der B147 nicht. Täglich befahren diese Straße ca. 5400 Autos. Eine Umfahrung ist jedoch erst bei einer mehr als doppelt so hohen Anzahl relevant. Warum wollen Sie wissentlich durch eine Umfahrung erhöhten Verkehr und Lärm produzieren, steigende Emissionen und Feinstaubbelastung und daraus resultierende Krankheiten, Umweltverschmutzung, Verbauung wertvoller und immer knapper werdender Grünflächen, zumuten? Nur um eine schnelle Anbindung an Deutschland zu schaffen? Wollen wir uns absichtlich mehr Verkehr in die Gemeinde holen? Viele Gemeindebürger werden unter diesem Projekt leiden. Wäre es nicht genau Ihre Aufgabe, dies zu verhindern und Ihre Unterstützung zur Prävention anzubieten? Ich kann keinerlei positive Aspekte für Mensch und Natur durch die Umfahrung feststellen.
Da ich Landschafts-, Stadt- und Regionalmanagement studiert habe, habe ich Einblick in die Verkehrsplanung. Bei der Korridorplanung der Gemeinde blicke ich jedoch nicht durch. Auf welche Aspekte wurde Wert gelegt? Wenn wirtschaftliche Gründe im Mittelpunkt stehen, dann würde ich eine Anbindung ans Gewerbegebiet verstehen. Welchen Sinn soll diese Umfahrung (LE1) machen? Wenn es eine Kostenfrage ist, muss auch kalkuliert werden, dass Folgeprojekte finanziert werden müssen (z.B. Anschluss ans Gewerbegebiet, Umfahrung Lengauâ?¦), was schlussendlich alles teurer wäre. Es ist nicht sinnvoll "geschwind" mal eine Straße bauen und dann schauen wir, wie es weitergeht. Bei so einem gravierenden Einschnitt in die Natur sollten alle Aspekte langfristig geplant werden und so viele Gesichtspunkte wie möglich kombiniert werden. Sollte eine Umfahrung Ihrer Meinung nach wirklich notwendig sein, müssen zumindest alle vorliegenden Aspekte verknüpft werden. Ein Anschluss an das Gewerbegebiet (wie auch von der Wirtschaftskammer gewünscht), Umfahrung Friedburg, sowie Lengau, Verbrauch möglichst geringer landwirtschaftlicher Flächenâ?¦ In Betracht muss auch unbedingt eine Umfahrung entlang der Bahnlinie gezogen werden. Dabei würden weit weniger Wohngebiete berührt werden. Es ist bekanntlich international mehr und mehr üblich, Verkehrswege zu bündeln, um damit Lärm und Emissionen zu reduzieren. Auch der Flächenverbrauch würde sich etwas reduzieren lassen. LE1 bietet nur einen Aspekt und zwar die Umfahrung von Heiligenstatt und Friedburg, was meiner Meinung nach wirklich nicht oberste Priorität hat, da die Umfahrung nur ein paar hundert Meter von der B147 verlaufen würde. Die Anwohner wären somit einer mindestens doppelten, sowie erhöhten (Fahrzeuge dürften statt 50km/h, 100 km/h fahren) Lärmbelastung, ausgesetzt, da die B147 weiterhin genutzt werden würde. Hierbei möchte ich auch anmerken, dass das Schwemmbachtal ein Trogtal ist und der Lärm automatisch zurück in den Ort reflektiert werden würde. Die Straße und die teuren Lärmschutzwände entlang dieser Linie würden diese wunderschöne Gegend massiv beeinträchtigen. Zudem darf man nicht vergessen, dass die Umfahrung ja nur einen Teil der kurvenreichen Strecke nach Braunau abdecken würde. Zwischen Munderfing und Friedburg würde die Strecke weiterhin sehr kurvenreich und unfallträchtig bleiben. Die Problematik muss definitiv noch einmal überdacht werden!
Ein Umdenken und Unterstützung Ihrerseits, um die hohe Wohnqualität der Gemeinde zu erhalten wäre wünschenswert. Ich weiß, dass es ein schwieriges Abwägen vieler Aspekte und Einwände ist, aber die derzeit geplante / beabsichtigte Trassenführung bringt für viele Mitbürger gravierende Nachteile. Wir müssen endlich mal anfangen, an unsere Kinder und Kindeskinder zu denken und nachhaltig Leben.
Mit freundlichen Grüßen,
Elisabeth Berner (Anwohnerin der B147)
Kommentar
zuletzt aktualisiert am 06.02.2017